Lexikon

Montag, 9. Januar 2017

2016 und ich




Eine Rückschau auf mein vergangenes Nähjahr zeigt mir, dass ich gar nicht so wenig genäht habe wie ich hätte wetten können. Ich bin überrascht!  Jeden Sew along habe ich vermurkst und anstatt das zu beachten was ich zuendegebracht habe und tatsächlich auch trage, schaue ich auf meine wachsenden Stoffstapel und -auch in anderen Bereichen meines Lebens- auf die Projekte die ich nicht zuendegebracht habe. Mein Gewissen plagt mich, weil soviel liegen bleibt; sei es Post, Arbeit, Hobby, Verbindlichkeiten, Versprechen, Wünsche,  ...  Das wollte ich ändern:
Ich habe mir heute alles aus dem Kopf gedrückt und unsortiert aufgelistet.  Damit bin ich lange noch nicht fertig, ein Kessel Buntes- echt.  
Was mein Nähjahr betrifft, bin ich brutto/netto gar nicht so übel dran:  Alles was ich angefertigt habe, wurde getragen. Vieles hat noch immer einen festen Platz in meiner Garderobe.  


Cocoon Shape aus der Ottobre

Der Wintermantel aus Merinowolle wird gelegentlich getragen. Für den täglichen Alltag ist mir die Farbe zu auffällig. Allgemein aber trage ich ihn schon ab und zu bei Gelegenheiten und das auch sehr gerne! Die Kombi aus cyanfarbigem Wollstoff und Giraffenfutter macht mir immernoch viel Freude :) .



Rock Langeneß

Aus Verlegenheit entstanden weil ich den Stoff aus einem missratenen Shirt retten wollte, war das wippende Ding ein Dauerbrenner im Sommer und wartet auf den ersten lauen Frühlingswind in diesem Jahr.



Isabell von Sewy

Nähtechnisch war das für mich ein Highlight.
Ein selbstgenähter BH!  Und dazu noch so ein schöner.  Den habe ich lange gerne getragen, inzwischen wird er mir etwas weit. Immer wenn ich ihn in die Hand nehme hab ich einen "boah-wow"  auf den Lippen. Das ist echt schon eine tolle andere Art zu nähen mit den Fummelstoffen und den kleinen Zubehörteilen!


Rock Midsommar

Im Rahmen des Sommerrock-Sew Alongs von Me Made Mittwoch sollte eigentlich ein Rock aus Wildleder entstehen. Nebenbei entstand dann aus einem bunten Batikstoff ein absolutes Lieblingsteil. Der Lederrock wurde nie fertig, stattdessen pflegte ich die Seele und die Hundebisswunde meiner Tochter. 
Midsommar: immer wieder gerne!


Unfotografiert kann ich von einign Shirts berichten, die ich über den Sommer genäht habe.
Eine BETHIOUA in glitzerndem dunkelbraunen Jersey habe kurz und klein getragen. Leider hat sich der Glitzer fast komplett rausgewaschen und einige Nähte lösen sich inzwischen auf.  Das Shirt hatte ich etwas länger zugeschnitten  und dann die Seiten an den Hüften mit Framilon etwas hochgerafft.  
Wer auf der Suche nach einem unauffällig raffinierten Shirtschnitt ab Grösse 44 mit (!) Brustabnähern ist, dem kann ich Bethioua ans Herz legen!  Noch hängt es im Schrank, bei Interesse kann ich gerne mal einen bebilderten post dazu machen.

Zwei FRAU AIKO mussten schnell noch für die Urlaubsgarderobe im Sommer genäht werden. Einmal rein weiß und ein rotweiß geringeltes mit Halsbeleg- sehr sehr schön, doch leider in der Wäsche irgendwie verfärbt.

Ein Versuch eines OVERSIZE-Shirts von Schnittgeflüster mit hauchdünnem schwarzem Strick glückte nur, weil ich es seitlich an der Hüfte verknotete.  Leider hab ich mir ein Loch ins Shirt gerissen. Ich hab es im Hochsommer echt gerne mit buntem Top drunter getragen.

Ein weiteres OVERSIZE-Shirt in weißem Jersey habe ich solange abgeändert bis ich den OP-Hemd Look losgeworden bin den der weiße Stoff vor sich hertrug. 


Der Weihachtskleid-Sew Along letzten Winter bei Me Made Mittwoch endete für mich leider ganz schnell wieder.  Ich war lange erkältet, die Kinder lagen kotzend oder anders kränkelnd auf dem Sofa... schön ist anders. 


Im Laufe des vergangenen Jahres habe ich zwei Workshops mitgemacht:  der BH-Kurs bei Sewy ist in bester Erinnerung. Ebenso die kleine Einführung in die Kunst des Bücherbindens mit Müllerin Art 
Beides werde ich sicher weiter verfolgen.
Da fällt mir ein:
Ein angefangenes BH-Projekt liegt noch irgendwo bei mir in der Kiste. Hätte, könnte, wäre... leider kann ich rein schwarze Fummelstoffe überhaupt nicht mehr gut nähen. Ich sehe schlichtweg nicht mehr gut genug dafür.  


Meine Tochter kam letzes Jahr gar nicht gut weg.  Für sie habe ich lediglich aus einem Rest transparenten schwarzen Strick ein Fledermausshirt ohne Vorlage genäht... ein Halbstundenprojekt. 


Für mich konnte ich im Herbst eine wirklich tolle CLARICE nähen.  Aus grauem Pailettenstrick und mit Kapuze. 
 

Gerne getragen, gut gehütet :).  Die habe ich "einfach so" ebenso gerne wie zu einer Vernissage getragen. Das Ding geht irgendwie immer. Toller, einfacher Schnitt. Da folgt sicher noch ein ausführlicher bebildeter Bericht von mir.

Für Freunde habe ich eine kleine HALIMA aus Jersey genäht und
meinen Schwiegereltern habe ich einen hübschen alten Armlehnstuhl fachgerecht neu bezogen. DAS hat mir wirklich viel Spass gemacht. Da merke ich, dass ich wirklich lange im richtigen Beruf war.  2 Kissen aus gleichem Stoff konnte ich auch noch aus einem Rest aus dem Ärmel schütteln.
Für das Kinderzimmer habe ich 2 Faltrollos angefertigt, die nur noch auf Anlagen gezogen werden müssen.  


Wenn ich noch die Strickprojekte dazunehme ist die Bilanz doch dann gar nicht sooo übel.
Ein Beanie mit Loop für die Grosse und ein kürzlich fertiggestrickter geringelter Raglanpulli für sie, der nur noch vernäht werden muss. 


Was ich mir für dieses Jahr wünsche:
mehr innere Ruhe um ein kleines bisschen anspruchsvoller nach Schnitten für mich zu arbeiten und Taschen anfertigen. Taschen- dafür habe ich jede Menge Stoffe hier liegen!
Den Anfang dazu habe ich mir heute geschaffen: ein aufgeräumtes Zimmer zum Nähen und ich habe alle greifbaren Stoffe in zwei Kisten verstaut.
Ich werde wohl nicht mehr warten bis ich am Ende des Tages vielleicht Zeit habe und wach genug bin und den Kopf frei habe und Lust habe mich an die Nähmaschine zu setzen sondern wenn morgens alle ausgeflogen sind zur Arbeit, in die Schule und in den Kindergarten - dann nehme ich mir eine Stunde raus für mich wenn ich mag. Im letzten Jahr habe ich tatsächlich zwei mal meine Nähmaschine mit in den Urlaub mitgenommen. 
Muss ja nicht. Kann, aber muss nicht.  


Ich wünsche euch ein bereicherndes Nähjahr!

Tschühüüs!







 



 


 




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